Zwei Jahrzehnte Wisentegehege im Donaumoos – das sind zwei Jahrzehnte touristischer Anlaufpunkt, Steigerung der Biodiversität, zottelige Sympathieträger und vor allem zwei Jahrzehnte eines wichtigen Beitrags zum Erhalt einer bedrohten Tierart. All das hat der Donaumoos-Zweckverband als Träger des Geheges beim Haus im Moos mit einem großen Festakt und zahlreichen Besucherinnen und Besuchern gefeiert. Neben lokaler und auch überregionaler Politprominenz waren auch Vertreter der drei anderen großen Gehege in Deutschland, nämlich Springe (Niedersachsen), Hardehausen (Nordrhein-Westfalen) und vom Damerower Werder (Mecklenburg-Vorpommern), ins Donaumoos gekommen. Dazu war mit Professorin Wanda Olech aus Polen die Fachfrau schlechthin für die Tierart angereist.
Beim Festakt gab es vor allem viel Lob. Landrat Peter von der Grün, zugleich Vorsitzender des Zweckverbands, sieht im Gehege „ein schönes Beispiel, wie große Pflanzenfresser eine Landschaft offen halten können“. Sein Dank galt – ebenso wie der zahlreicher weiterer Redner – dem Betreuerteam. „Ohne unsere Betreuer würde unser Gehege heute nicht so gut dastehen“, so der Landrat. Dr. Johannes Riedl, der fachliche Leiter des Projekts, ging noch einen Schritt weiter: „Für mich seid ihr nicht nur ein Team, sondern mein Dream-Team“, betonte er in Richtung von Alfred Wiedmann, Paula Fletcher, Michael Strobel, Annette Reindl und Johann Wild.
Glückwünsche gab es auch aus der Staatsregierung. „Es gibt viele Unterstützer und viele Väter dieses Projekts“, erklärte Staatssekretär und Altlandrat Roland Weigert in seinem Grußwort und dankte explizit allen. Besonders erinnerte er an die Vision des früheren Landrats Richard Keßler und des ehemaligen Zweckverbands-Geschäftsführers Willi Riß, der ebenfalls unter den Gästen war.
Bevor es ins Freie und zum Gehege ging, gab es eine Reihe an fachlichen Beiträgen. Martin Görner aus dem Partnerlandkreis Saale-Orla, wo er die thüringische Artenschutzgruppe leitet, ging auf die Bedeutung der Wisente für andere Arten ein. „Die Anwesenheit der Tiere begünstigt zahlreiche Insekten und andere Individuen“, so der Fachmann. Wanda Olech, Professorin in Warschau, beschrieb die Entwicklung der Art, die heute gut 10.000 Tiere zählt. Sie sprach sich für eine Vernetzung der Lebensräume in Osteuropa aus und dankte für die Bemühungen im Donaumoos – ebenso wie Professor Kajetan Perzanowski von der Internationalen Union für die Bewahrung der Natur, der ein Videogrußwort geschickt hatte. Und Alexandra Sallay-Moșoi vom WWF Rumänien berichtete über die Auswilderung der Tiere in den Karpaten. Erst wenige Tage vor dem Festakt waren zwei Stiere aus dem Donaumoos dorthin umgezogen.
Neben dem Festakt fand auch das Treffen der vier Regionalzentren in Deutschland im Donaumoos statt. Dabei sprachen die Fachleute vor allem das weitere Vorgehen bei der Wisentzucht in Deutschland ab und tauschten sich intensiv aus.
Sie sind einst beinahe ausgestorben. Sie haben für ihre Umwelt eine enorme Bedeutung. Und dennoch sind sie für viele Menschen nach wie vor eine Unbekannte. Die Rede ist von den Wisenten, den größten Landsäugetieren Europas. Bei einem Vortrag im Haus im Moos in Kleinhohenried brachte Dr. Johannes Riedl, der fachliche Leiter des Wisentgeheges im Donaumoos, dem Publikum die Tierart näher – und begeisterte mit mancher spannenden Geschichte über die Herde. Der Vortrag fand anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Herde im Donaumoos statt.
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Im Donaumoos gibt es 2023 ein kleines Jubiläum: Das Wisentgehege beim Haus im Moos in Kleinhohenried wird 20 Jahre alt. Dazu ist im Sommer ein Festakt geplant, außerdem gibt es für die Öffentlichkeit am Samstag, 17. Juni, einen Vortrag und eine Schaufütterung am Gehege – und ausreichend Gelegenheit, sich über die größte Wisentherde in Süddeutschland auszutauschen.
Zum Einstieg ins Jubiläumsjahr gab es einen Rundgang mit Medienvertretern.
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Das neue Wisentgehege auf dem Härtsfeld bei den baden-württembergischen Gemeinden Neresheim und Nattheim ist offiziell eingeweiht. Vier Tiere leben auf dem 35 Hektar großen Areal. Die Zusammenstellung der Herde war im Gehege des Donaumoos-Zweckverbands beim Haus im Moos in Kleinhohenried erfolgt – ein Novum im Donaumoos.
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Vier Wisente aus dem Gehege im Donaumoos sind am Freitag auf das baden-württembergische Härtsfeld gezogen. Auf dem weitläufigen Areal bei den Kommunen Neresheim und Nattheim sollen die Tiere als Grundstock für eine neue Herde dienen. Der Transport dauerte zwar, verlief aber ansonsten reibungslos.
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Schöne Bescherung kurz vor der Adventszeit: Im Wisentgehege beim Haus im Moos in Kleinhohenried ist Mitte November ein weibliches Kalb auf die Welt gekommen. Das noch namenlose Tier bringt gleich zwei Besonderheiten mit sich: nämlich den späten Geburtstermin und das im Donaumoos durchaus seltene Geschlecht.
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Im Oktober hat Alexandra Sallay-Mosoi (2.v.l.) vom WWF Rumänien das Wisentgehege beim Haus im Moos besucht. Die Fachfrau tauschte sich dabei mit dem Betreuerteam des Donaumoos-Zweckverbands um Michael Strobel (v.l.), Annette Reindl, Alfred Wiedmann, Dr. Johannes Riedl und Paula Fletcher aus. Gleichzeitig ging es bereits um das nächste Auswilderungsprojekt in den Karpaten.
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Wenige Tage später ging es für Wisentkuh Donsandra auf Reisen. Die sieben Jahre alte Dame ist im Anhänger ins Gehege im thüringischen Ranis umgezogen. Dort soll sie für Nachwuchs sorgen – und zwar mit einem alten Bekannten. Denn seit 2018 lebt dort Bulle Donatello, der ebenfalls aus dem Donaumoos kommt. Beide sind nicht miteinander verwandt und bieten daher ideale Voraussetzungen für die Zucht.
Donsandras Umzug ist übrigens der erste in den Neuburg-Schrobenhausener Partnerlandkreis Saale-Orla seit vier Jahren. Daher ließ es sich Landrat Peter von der Grün nicht nehmen, Donsandra persönlich eine gute Reise zu wünschen.
Aus Saale-Orla kam vor einigen Wochen Wisentkuh Branita ins Donaumoos. Sie ist allerdings kein Dauergast, sondern für das neue Gehege im baden-württembergischen Neresheim vorgesehen.
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Eine neue Kuh, ein neuer Zuchtstier und Medienrummel – der September hat ereignisreiche Wochen am Wisentgehege im Donaumoos geboten.
Erst kam mit Wisentkuh Branita ein neues Tier aus dem thüringischen Partner-Landkreis Saale-Orla ins Donaumoos. Sie ist allerdings nur auf der Durchreise, da sie für ein neues Gehege in den beiden baden-württembergischen Kommunen Neresheim und Nattheim eingeplant ist.
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Apropos Neresheim und Nattheim: Eine Delegation der beiden Gemeinden machte sich Ende September im Donaumoos ein Bild von vier Kühen. Die Tiere – Branita, Dalida, Sporona und Donröschen – sollen im November auf das baden-württembergische Härtsfeld umziehen. Den Besuch der Gäste aus dem Nachbarbundesland begleiteten zahlreiche Medienvertreter.
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Nur zwei Tage später bekam die Herde im Donaumoos mit Ihkarus einen neuen Zuchtstier. Das 780 Kilogramm schwere Tier kam aus dem saarländischen Weiskirchen nach Kleinhohenried. Im Gegenzug zog Jungstier Donhard ins Saarland um.
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Zum Wisent-Transport im Juni 2021 nach Rumänien findet sich ein TV-Beitrag beim regionalen Fernsehsender tv.ingolstadt. Zum Video geht es unter diesem Link.
Verladen wurden insgesamt sieben Jungstiere, die ihre Reise in die Südkarpaten antraten, um dort einen weiteren Beitrag zum WWF-Auswilderungsprojekt zu leisten.
Mai 2021: Das Wisentgehege Donaumoos leistet mit drei Wisentkühen erneut einen Beitrag für das Auswilderungsprojekt des WWF in den Südkarpaten. Sowohl Donnerlittchen als auch die im Jahr zuvor zur Zusammengewöhnung erhaltenen Wisentkühe Wuvia und Baika wurden erfolgreich nach Rumänien in ein 15 Hektar großes Eingewöhnungsgehege transportiert. Zusammen mit neun weiteren Tieren aus dem Wisentgehege Springe geht es dann nach ein paar Wochen Eingewöhnungszeit schrittweise hinaus in die freie Natur im Tacu-Gebirge. Bis zum Jahr 2025 sollen insgesamt 500 freilebende Wisente in den Karpaten angesiedelt werden.
Sommer 2020: Nach einer langen Reise in die Südkarpaten sind die beiden Jungstiere Donut und Donthor – ausgestattet mit einem Sendehalsband – in die Freiheit entlassen worden. Damit leistete der Donaumoos-Zweckverband erneut einen wertvollen Beitrag zu einem großen Auswilderungsprojekt, das der World Wide Fund for Nature (WWF) und die Umweltorganisation Rewilding Europe ins Leben gerufen haben. Begleitet wurden die beiden Jungstiere von sechs Jungkühen aus dem niedersächsischen Wisentzentrum Springe.
Februar 2020: Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms hat das Donaumoos aus dem Wildpark Bruderhaus in der Schweiz am 20. Februar eine junge Wisentkuh erhalten. Wuvia wurde 2018 in der Schweiz geboren und sorgt ab sofort im Donaumoos für einen Ausgleich des Geschlechter-Ungleichgewichts.
Herzlich willkommen.
Februar 2020: Die beiden Jungbullen Donjoey und Donwasty, die beide im Frühling 2017 geboren wurden, verlassen das Gehege im Donaumoos, um im Wildpark Grünau in Österreich und im Tierpark Hirschfeld in Sachsen für den Austausch des Genpools zu sorgen.
Donjoey ist ins österreichische Salzkammergut gezogen, Donwasty in den Landkreis Zwickau. Die Sachsen beteiligen sich bereits seit 1972 am internationalen Zuchtbuch, das im polnischen Bialowieza zentral geführt wird. Dass der Donaumoos-Zweckverband junge Bullen abgegeben konnte, ist ein Glücksfall. In der Regel sind es die weiblichen Tiere, die begehrt sind.
Foto: Carolin Thiersch
September 2019: Ein weiteres Mal hat der Donaumoos-Zweckverband mit vier Tieren aus seinem Bestand einen wertvollen Beitrag für den Erhalt von Europas größtem Landsäugetieraus geleistet. Auf die Wiederkäuer wartet im Rahmen eines großen Auswilderungsprojekts ein Leben in Freiheit in einer schier endlosen Naturkulisse. Ziel sind die südlichen Karpaten in Rumänien, wo der WWF sukzessive 500 Wisente in die freie Wildbahn entlassen will. Naturgemäß werden die Tiere mehrere kleinere Herden bilden und den großen Wiederkäuer vor dem Aussterben bewahren.
Eine der jungen Kühe, die in den Jahren 2015 bis 2017 geboren sind, wird in Zukunft in Diensten der Wissenschaft in den Karpaten grasen und sich fortpflanzen. Sie wurde von Zuchtleiter Johannes Riedl und den Wisentbetreuern am Haus im Moos mit einem Sendehalsband ausgestattet.
März 2019: Der Jungbulle Donas verstärkt die Herde im Nationalpark Kellerwald-Edersee. Im Tausch mit dem Bullen Elhard wurde der vierjährige Donas aus der Junggesellentruppe des Zweckverbands nach Hessen verfrachtet. Elhard, ein zwölf Jahre alter Bulle aus dem Gehege Kellerwald-Edersee, bringt im Gegenzug die Zucht im Donaumoos voran. Es ist also ständig Bewegung in den Herden, um Inzucht und die damit verbundenen negativen Folgen zu vermeiden.
Ziel der Reise sind zwei Auswilderungsprojekte des Rumänischen WWF im über 1000 Kilometer entfernten Tarcu-Gebirge und im Poiana-Ruscă-Gebirge in den südlichen Karpaten. Mit Wisenten aus verschiedenen Zuchtprojekten sollen sich dort vitale und freilebende Wisent-Populationen entwickeln.
Juli 2017: Der sieben Jahre alte Zuchtstier Eggeprinz verließ das Wisentgehege am Haus im Moos. Mit Ihm gingen die beiden Wisentkühe Donika II (elf Jahre) und Donna II (neun Jahre). Ihre neue Heimat wurde die Region Tula in Russland, südlich von Moskau. Alle Tiere hatten bereits für reichlich Nachwuchs im Donaumoos gesorgt. Allein der Stier Eggeprinz sorgte für elf Kälber.
Seit vielen Jahren (seit Ausbruch der BSE-Seuche) wurde kein Wisent mehr von Deutschland nach Russland transportiert. Mit den ausgewählten Tieren kann der russische Bestand aufgewertet werden. Insbesondere zwei der zwölf Gründertiere sind in den Genen der russischen Wisente nicht vorhanden und können durch Unterstützung aus Deutschland eingebracht werden. Letztlich wird dies für eine genetische Auffrischung der dortigen Bestände hilfreich sein und zum Arterhalt beitragen.